Maria H.

Als mir im Alter von 35 Jahren nach einem Ärzte-Marathon die Diagnose CMT bekannt wurde, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Gegenüber Gleichaltrigen immer am langsamsten gelaufen, immer am niedrigsten gesprungen, am Schulwandertag immer als erste erschöpft: Das war nicht bloß Unsportlichkeit, sondern CMT. Skoliose seit der Kindheit: Das war nicht bloß die schlechte Körperhaltung, sondern CMT. Missempfindungen seit dem Alter von ca. 25 (z.B. Kribbeln, Stechen, Ameisenlaufen in den Beinen): Das war nicht der Stress, wie der Neurologe damals meinte, sondern CMT. Gehäuft orthopädische Probleme in der Familie: Das war nicht bloß Zufall, sondern CMT. Ich bin froh, die Diagnose zu kennen. So kann ich mich auf die Erkrankung einstellen und weiß, woran ich bin. Ich lebe nun mit leichten Einschränkungen, z.B. einem sich entwickelndem Hohlfuß, schneller Ermüdung der Beine und Missempfindungen. Aber ich habe weitgehend gelernt, damit umzugehen. Sehr leid tut mir, dass mittlerweile auch die Hände an Kraft verlieren und dass ich CMT - in einer deutlicheren Ausprägung als bei mir selbst - an meine Kinder vererbt habe.