Orthopädische Maßnahmen

Patienten mit einem der vielfältigen Krankheitsbilder des Charcot-Marie-Tooth-Syndroms (CMT) haben sehr oft orthopädische Probleme. Dabei sind Fußfehlstellungen und Gangstörungen am häufigsten, Probleme an/mit den Händen sind seltener. Die Rolle des Orthopäden bzw. der Orthopädin im Team der behandelnden Ärztinnen und Ärzte umfasst das Erkennen verdächtiger Symptome, die Information der Patientinnen und Patienten über den natürlichen Verlauf von Fehlstellungen sowie die konservative und operative Therapie.

Durch das optimale Schuhwerk oder auch durch Schienen wird das Gehen erleichtert, Ermüdungserscheinungen verringert und die Wegstrecke verlängert. Überlastung und daraus resultierende Schädigungen der betroffenen Muskeln und auch der Nerven können dadurch reduziert werden.

Hilfsmittel für Hände

Damit können feinmotorische Tätigkeiten, wie Knöpfe der Kleidung oder Schlüssel im Schloss umdrehen, erleichtert werden.

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Einlagen

Fehlstellungen der Füße führen immer zu abnormen Belastungssituationen an den Fußsohlen. Dadurch entstehen Schwielen, und durch Überlastung können Schmerzen auftreten. Durch spezielle Einlagenversorgung wird der Fuß optimal gebettet. Ziel ist, dass beim Bodenkontakt eine möglichst große Fläche der Fußsohle belastet wird, um sogenannte ‚Druckspitzen' zu vermeiden. Diese Einlagen unterscheiden sich im Aufbau und im Material wesentlich von herkömmlichen Spreizfuß- oder Senkfußeinlagen und müssen von Fachleuten individuell gefertigt werden. Besonders wichtig ist eine frühe Einlagenversorgung bei Personen, bei denen das Empfinden, die Sensibilität, an der Fußsohle gestört ist. In diesen Fällen entstehen bei ‚Druckspitzen' schnell Druckgeschwüre, da der Schmerz als Warnsignal bei Überlastung des Gewebes fehlt.

Orthopädische Schuhe

Bei weiter fortgeschrittenen Fehlstellungen oder der Notwendigkeit, den Rückfuß und das Sprunggelenk zu stabilisieren, werden orthopädische Schuhe eingesetzt. Das Bild des klobigen schweren orthopädischen Schuhs hat hierbei ausgedient. Wenn Stabilität gefragt ist, werden Kunststofflaminate und Carbonfolien verarbeitet, um Gewicht zu sparen. Wie bei Einlagen gilt besonderes Augenmerk der Bettung des Fußes. Hier kommen spezielle Schäume zur Anwendung.

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Schienen

Schienen (z.B. Peronäusschienen) werden vor allem beim Fallfuß bzw. einer mit CMT häufig einhergehenden Fußheberschwäche eingesetzt, wenn keine wesentlichen Fußfehlstellungen bestehen. Die Behelfe können in bequemen Schuhwerk getragen werden. 

Bei schwereren Verläufen, v.a. in Kombination mit Klumpfuß, werden bereits in der Kindheit Nachtorthesen verschrieben, welche eine Rückbildung des Fußes in die Fehlstellung verhindern bzw. hinauszögern sollen. Wichtig ist dabei die Betreuung in einer Fachklinik für Kinderorthopädie sowie die Begleitung durch OrthopädietechnikerInnen. 

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